Wall
Die Bilder (Ikonen) werden je ein letztes Mal betrachtet und dann zerschreddert. Abgepackt und in durchsichtige Plastiksäcke aufeinander geschichtet ergeben sie einen Wall von ca. 40 cm Höhe. Sozusagen eine „Deichbefestigung” der eigenen visuellen Wahrnehmung mit den Bildresten des 20. Jahrhunderts gegen die bevorstehende Bilderflut des 21. Jahrhunderts.
Fragmente
Das private Abbild herausgelöst aus seiner unmittelbaren Geschichte wird zu Allgemeingut, zu einem Abbild allgemeiner Geschichte. Szenerien wiederholen sich, Abbilder persönlicher Ereignisse bekommen eine allgemeine Symbolik.
Hinter dem Wall
ist eine über das Haus verteilte Anzahl von fragmentarischen Diaprojektionen, die an drei verschiedenen markanten Stellen stattfinden.
Ausgehend von der Tatsache, dass jeder Bewohner eines Hauses unweigerlich seine Spuren hinterlässt, durch Abnutzung, Umgestaltung bestimmter, auch bleibender Elemente, die dann durch Zeit und Überlagerung neuer Bewohner unterhalb der sichtbaren Oberfläche sozusagen „gespeichert“ werden und in das „Gedächtnis“ des Hauses übergehen., legt hinter dem Wall diese symbolisch wieder frei.
Jeder kennt von Wohnungsrenovierungen den Effekt, dass allein die Schichten von verschiedenen Tapeten bereits etwas über die vergangenen Zeitperioden und deren Bewohner aussagen. Geht dies in Altbauten bis in die Nachkriegszeit zurück, findet man z.T. heute noch Zeitungsabschnitte, die als Untertapete dienten und präzise Zeitzeugen sind.
An den ausgewählten Stellen wird ein schmaler Mauerschlitz freigelegt, in den durch wechselnde Diaprojektion Bilder tatsächlicher Geschichte dieses Hauses, sowie Streifen „allgemeingültiger Erinnerungsbilder“ projeziert werden. Fragmentarisch freigelegte Erinnerung, die nach Beendigung der Ausstellung durch verschließen der Wand wieder verschwindet.